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einBlick: Der Wettlauf um strategische Rohstoffe

Der Wettlauf um strategische Rohstoffe

Die Versorgung mit diesen Rohstoffen ist jedoch komplex und wird durch geopolitische Abhängigkeiten erschwert. China dominiert die Verarbeitung vieler kritischer Materialien und beherrscht den Markt bei Seltenen Erden, Kobalt, Lithium und Graphit. Der aktuelle Handelskonflikt zwischen China, den USA und anderen Staaten verstärken die Unsicherheit auf den Märkten zusätzlich. So haben Exportbeschränkungen bei Seltenen Erden, die in vielen Produkten von Smartphones über Elektroautos bis hin zu Verteidigungstechnologie eingesetzt werden, zu Preissprüngen und Sorgen um Lieferketten geführt. Alternativen wie australische, kanadische oder afrikanische Förderprojekte sind zwar geplant, neue Minen benötigen aber oft über zehn Jahre, bevor sie mit der Förderung starten können.

Die langfristigen Wachstumstreiber sind vielfältig. Elektrofahrzeuge benötigen deutlich mehr Kupfer, Lithium und Kobalt als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Windkraftanlagen und Solarmodule setzen Seltene Erden und weitere spezialisierte Metalle ein. Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Rechenzentren und 5G-Netze erhöhen den Bedarf an Halbleitern, Aluminium und Kupfer. Gleichzeitig werden strategische Materialien in der Medizintechnik, in der Verteidigung und in der Industrieautomation immer wichtiger. Das Angebot bleibt jedoch begrenzt.

Vor diesem Hintergrund gewinnen Recycling und Kreislaufwirtschaft an Bedeutung. Wiederverwertung von Batterien und Elektronik kann Rohstoffe einsparen und gleichzeitig den Energieverbrauch deutlich reduzieren. Beispielsweise spart die Herstellung von Aluminium aus recyceltem Material bis zu 95 Prozent Energie im Vergleich zur Primärproduktion, bei Batteriemetallen sind es rund 80 Prozent. Kreislauflösungen tragen damit nicht nur zur Versorgungssicherheit bei, sondern unterstützen auch die Dekarbonisierung der Industrie. Politische Initiativen in Europa sowie den USA schaffen zusätzliche Anreize für Recycling und die Nutzung lokaler Ressourcen. Zu den Maßnahmen gehören Vorgaben für recycelte Anteile in Batterien oder steuerliche Vorteile für heimische Rohstoffe. Trotzdem reicht dies aktuell nicht aus, um den „Rohstoffhunger“ zu stillen.

Für Anleger eröffnet die wachsende Nachfrage nach strategischen Rohstoffen Chancen, die über den Energiesektor hinausgehen. Unternehmen, die diese Materialien fördern, verarbeiten oder innovative Recyclingtechnologien einsetzen, können von langfristigem Wachstum profitieren. Auch Firmen, die strategische Metalle für die Digitalisierung, Industrie 4.0, Verteidigung oder Medizintechnik bereitstellen, sind Teil dieses Wachstumsmarktes. Investitionen über Fonds oder ETFs, die auf Rohstoffe, strategische Metalle oder zukunftsweisende Technologien ausgerichtet sind, ermöglichen es, an diesen Entwicklungen teilzuhaben.

Zudem gelten Rohstoffe seit jeher als guter Schutz vor Inflation. Steigen die Preise allgemein, ziehen oft auch die Rohstoffpreise an. Das liegt daran, dass sie reale Werte darstellen. Also Dinge, die man nicht einfach „vermehren“ kann wie Geld. Auch bei einem schwächeren US-Dollar sind Rohstoffe interessant. Da sie weltweit meist in Dollar gehandelt werden, steigen ihre Preise, wenn der Dollar an Wert verliert. Für Anleger kann das ein wichtiger Vorteil sein. So bieten Rohstoffe nicht nur langfristige Wachstumschancen, sondern auch Stabilität in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.

Dabei sollten Anleger jedoch beachten, dass Rohstoffmärkte volatil sind und stark auf politische Entscheidungen, neue Projekte oder technologische Innovationen reagieren. Eine breite Streuung über verschiedene Materialien und Regionen kann helfen, Risiken zu reduzieren. Gleichzeitig steigt die Bedeutung von nachhaltigen Standards. Unternehmen, die ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG) in ihren Lieferketten verbessern, den Bergbau effizienter gestalten und Recyclinglösungen einsetzen, sind besonders interessant. Nicht nur für verantwortungsbewusste Anleger, sondern auch für institutionellen Investoren, die auf transparente und nachhaltige Geschäftsmodelle setzen.

Fazit: Wer strategische Rohstoffe als Beimischung in einem diversifizierten Portfolio berücksichtigt, kann damit an einem langfristigen Nachfragewachstum teilhaben, das nicht nur die Energiewende, sondern auch Digitalisierung, Industrie 4.0, Medizintechnik und Verteidigung umfasst. Anleger müssen jedoch die Risiken von Preisvolatilität, geopolitischen Spannungen und technologischen Veränderungen im Blick behalten. Strategische Rohstoffe sind damit nicht nur ein unverzichtbarer Baustein für die Industrie der Zukunft, sondern ein interessantes Anlagesegment, das die zentralen Trends der kommenden Jahrzehnte widerspiegelt.


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